Tools & Techniken im Hochschulstudium
Eine Übersicht zu Ressourcen, Tools und Techniken für den Studienalltag. Vorgestellte Prinzipien behalten ihre Gültigkeit über das Studium hinaus.
Recherche
Am Anfang aller gelungenen wissenschaftlichen Arbeiten steht die Recherche. Erst durch das Recherchieren wird ein Themengebiet fassbar, die Relevanz einer Fragestellung abschätzbar und das Formulieren einer sachdienlichen Forschungsfrage möglich.
Ask a Librarian
Hochschulbibliotheken bieten Einführung und Hilfestellungen rund um die Recherche an. Die meist umfangreichen Zusammenstellungen von Fachdatenbanken, Tipps & Tricks und Wegleitungen sind öfters öffentlich auf den Webseiten der Hochschulen einsehbar. Nachfolgend eine kleine Auswahl, in keiner besonderen Reihenfolge:
- Recherchierbar der FHGR
- Anleitungen und Hilfe der Universitätsbibliothek Bern
- Services der ETH-Bibliothek
- Recherche an der FHNW
- Recherche an der Universität St. Gallen
- Infotheke der Hochschule Genf
- Information Literacy Tutorial der Universitätsbibliothek in Lugano
Suchmaschinen
Auf akademische Literatur ausgerichtete Web-Suchmaschinen sind Google Scholar, Semantic Scholar oder Scite. Wenn du dich in die schattigeren Gegenden des Internets traust seien, Sci-Hub und LibGen erwähnt.
Wikipedia
Die freie Enzyklopädie eignet sich gut als Startpunkt zur Annäherung an ein Thema – etwa bei der Suche nach Fachtermini oder Quellen. Ein Blick in den letzten Abschnitt «Einzelnachweise» auf einer Wikipedia-Seite, offenbart oft eine gute Zusammenstellung an Quellen. Wikipedia taugt im Übrigen als «Übersetzungsdienst» für Fachwörter, durch Anwählen eines Wiki-Artikels in ein anderssprachiges Wikipedia über den Menuabschnitt «In anderen Sprachen».
Sprachübergreifend suchen
Grundsätzlich ist das mehrsprachige Suchen empfehlenswert (Siehe dazu Fokus auf die englische Sprache verdrängt wichtige Forschungsergebnisse). Beispielsweise bei Schweiz-spezifischen Themen stiess ich schon häufig auf wertvolle Abhandlungen in französischer Sprache während eine deutschsprachige Abfrage keine Resultate lieferte.
Literaturverwaltung
Das Zitieren und kenntlichmachen von Quellen ist ein wichtiger Bestandteil von wissenschaftlichen Arbeiten. Literaturverwaltungsprogramm sind dabei eine ungemeine Hilfe Ordnung zu halten. Ich favorisiere dazu die kostenfreie Open-Source Anwendung Zotero. Die dazugehörige Browser-Erweiterung Zotero Connector, erlaubt das Anlegen von Einträgen direkt aus dem Browser. Zudem bietet Zotero einen Cloud-Dienst mit einer kostenlosen Variante an, über welchen die eigenen Sammlungen synchronisiert werden kann. Ferner lassen sich darüber Gruppenbibliotheken für die kollaborative Literaturverwaltung erstellen.
Desktopsuche
Im Rechercheprozess sammeln sich schnell tausende PDF-Seiten, Web-Snapshots und sonstige Dokumenten an. Das Wiederauffinden von gelesenem wird durch eine Desktopsuchmaschine erleichtert. Ich bevorzuge dafür die Anwendung Docfetcher Pro.
Schreiben
Das Schreiben ist meist ein langwieriger und iterativer Prozess. Umso wichtiger sind die richtigen Werkzeuge.
Textverarbeitung
Textverarbeitungsprogramm meiner Wahl ist der kollaborative Online-LaTeX-Editor Overleaf, welcher über eine Zotero Integration verfügt. Für LaTeX Neulinge bietet Overleaf Anleitungen rund um die Basiskenntnisse. Zwar gibt es eine Einstiegshürde bei der Verwendung von LaTeX, welche, finde ich, sich zu meistern lohnt. Meine Schreiberfahrung mit LaTeX empfinde ich als angenehmer und effizienter als mit Word & Co. Ein LaTeX Dokument von Grund auf zu erstellen ist zeitaufwendig. Abhilfe schaffen zahlreiche veröffentlichte Vorlagen in der Overleaf Gallerie. Auf GitHub findest du meine Vorlage, welche ich für das Studium an der FHGR erstellt habe.
Nachschlagewerke & Übersetzungsdienste
Für das Suchen von Synonymen benutze ich Wiktionary und OpenThesaurus. Für das Übersetzen und Nachschlagen von Wortbedeutungen DeepL, Langscheidt Wörterbuch und Merriam–Webster.
Typografie
Die meisten Textverarbeitungsprogramme beinhalten eine Suchen und Ersetzen Funktion. Damit lassen sich häufige typografische Fehler rasch überprüfen und lösen:
- Suchen nach doppelten Leerzeichen (Bsp: Dieser Satz hat doppelte Leerzeichen).
- Kontrolle ob korrekte und einheitliche Verwendung von Anführungs- und Abführungsstrichen (« » oder „ “).
- Kontrolle ob Binde- und Gedankenstrich richtig (1 - 1 = 0, 1990 – 2000).
- Fehlendes Leerraumzeichen zwischen Zahl und Prozentzeichen (Falsch: 20%, Richtig: 20 %).
Lernkarten
Um auf Prüfungen zu lernen benutze ich die freie Lernkartei-App Anki. Über den Synchronisierungsdienst AnkiWeb ist es möglich Kartenstapel und Lernstatus auf diversen Geräten synchron zu halten. Anki Karten-Templates können mittels HTML, CSS & JS an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Hier findest du eine sehr rudimentäre Vorlage.
Vermischtes
Abschliessend eine Link-Liste verschiedenster Dienste und Werkzeuge:
- WolframAlpha: Eine semantische Suchmaschine, die mathematische Probleme lösen kann.
- Google Books Ngram Viewer: Erwähnungen im Google Books Corpus darstellen.
- Connected Papers: Visualisierung wie wissenschaftliche Arbeiten referenziert wurden.
- MOOC Kurse des HPI: Kurse insbesondere zu Informatik Themen.
- PDF-Bearbeitung: Smallpdf Tools , PDF24 Tools, Local PDF Tools .
- Diagramme erstellen: Flowchart Fun, Funnel Easy, diagrams.net.
- Kinopio: Kollaboratives Mindmapping.
- Figma: Kollaboratives Design-Tool.